Mancher mag sich vielleicht etwas irritiert fragen: „Eine
Läuferbarriere? Was ist denn das?“ Zur Aufklärung soll das folgende Diagramm dienen:
Die weiße Läufer trifft hier auf
eine e5- f7 Bauernbarriere. Sie schränkt
ihn erheblich in seiner Wirkungsweise
ein. Natürlich könnte der Läufer auf
eineandere Diagonale wechseln, aber vielleicht sollte er ja gerade
hier aktiv werden. Dazu ist allerdings das Aufbrechen der Barriere notwendig.
Und wie geschieht das? Ganz
einfach mittels f4 und g5! Am Ende wird
die
Diagonale offen sein. Ein recht eindrucksvolles Beispiel dazu
bildet das folgende Partiefragment:
Weiß ist einen Bauern im Nachteil, besitzt aber das bessere
Figurenspiel
1. Dg4!
Weiß will die stärkste schwarze
Figur abtauschen. Danach wird die
Kontrolle
über das Feld d7 verloren gehen
1. ...Dxg4
Die Alternative 1. ... f5 2. Dc4! Dxc4 3. bxc4 e4 (3. …Tf8
Lxe5) 4. Td7! wäre
noch schlechter
2. hxg4 f6 3. Td7! Tb8
Zwar hat Weiß seinen materiellenVorteil wahren können, aber mit dem eingedrungenen Turm auf d7 ist seine Stellung alles Andere als angenehm.Aber wie kommt Weiß nun weiter?
Klar. Mit einer Verbesserung seines Läufers! Viele würden deshalb hier 4. La3 spielen. Aber nach 4. ...Sc8 erweist sich die schwarze Stellung als erstaunlich widerstandsfähig. Deshalb ist der Königsweg hier
4. f4!
Das Aufbrechen der Läuferbarriere!
4. ... exf4 5. exf4 h6
6.g5!
Weiß lässt sich nicht beim
Aufbrechen der Läuferdiagonalen aufhalten
6. ... hxg5 7. fxg5 c5 8.
gxf6 gxf6 9. Lxf6 Sc6
Der weiße Vorteil steht wegen des besseren Figurenspiels und dem Freibauern in der g-Linie außer Zweifel.
Ein zweites Beispiel
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